Heinz Neumann

fr. kommunistischer Führer in Deutschland

* 6. Juli 1902 Berlin

† Dezember 1937 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 08/1949

vom 14. Februar 1949

Wirken

Heinz Neumann wurde am 6. Juli 1902 in Berlin geboren und stammte aus einer vermögenden jüdischen Familie, der er als 16jähriger Sekundaner in den Revolutionstagen entlief, um Karl Liebknechts Kurier zu werden. Nach dem Zusammenbruch des Berliner Kommunistenputsches im Januar 1919 wurde N. zunächst Redakteur der "Roten Fahne". Zwei Jahre später gehörte er schon zu den maßgebenden Führern der Partei.

Seine erste fühlbare Tätigkeit entwickelte N. 1921 im Ruhrkampf bei der Revolutionierung der ausgesperrten Arbeiter. Im Jahre 1923, als in Sachsen und Thüringen kommunistische Unruhen herrschten, wurde er verhaftet, konnte aber entkommen und brachte sich nach Moskau in Sicherheit.

Hier soll er ein besonderer Günstling Stalins geworden sein und, durch seine Ehe mit dessen Nichte gefördert, zu dessen spezieller Verwendung gestanden haben. In den Jahren 1926/27 soll er unter anderem Namen in China tätig gewesen sein und in Kanton den kommunistischen Arbeiter- und Bauernaufstand entfacht haben. Im Jahre 1928 wurde er nach Deutschland geschickt und dort am 14.9.1930 von der KPD für den Wahlkreis 1 Potsdam in den Reichstag gewählt. Als dann auch seine ...